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Mit vielen kleinen Schritten zur nachhaltigen Industrie: it's OWL diskutiert neue Strategie Industrie.Zero

Die Nachhaltigkeitstransformation ist die nächste große Herausforderung für die Industrie. Mit der neuen Strategie Industrie.Zero will der Spitzencluster it’s OWL neue Technologien und Anwendungen entwickeln, mit denen Unternehmen ihre ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit stärken können. Dabei geht es beispielsweise um nachhaltige Produkte, zirkuläre Wertschöpfung, intelligentes Energiemanagement, Klimaneutralität und neue Wege der Fachkräftegewinnung. Wichtiger Erfolgsfaktor sind die Kompetenzen des Netzwerks im Bereich Digitalisierung und KI.  Auf der Strategietagung diskutierten 250 Expert:innen aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerken am 21. März Ansätze im Heinz Nixdorf Institut Bedarfe und Perspektiven für neue Projekte, die jetzt entwickelt und Ende des Jahres starten sollen.

 

Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind zukünftig für Industrieunternehmen identisch, ist sich Miele Geschäftsführer Dr. Stefan Breit sicher. „Wir erleben eine makroökonomische Zeitenwende der Verknappung, die vergleichbar ist mit der Ölkrise Mitte der 70er Jahre. Und Untersuchungen zeigen, dass Nachhaltigkeit für die Konsumenten trotz aller Krisen ein wichtiges Kriterium bei Kaufentscheidungen ist. Insofern ist jetzt der richtige Zeitpunkt für unsere Strategie Industrie.Zero. Das Bewusstsein und der Wille ist da, sich als Unternehmen nachhaltig aufzustellen. Gemeinsam können wir viel erreichen - und schnell voneinander lernen,“ erläutert der Vorsitzende des it’s OWL Clusterboards.

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Auch Regierungspräsidentin Anna-Katharina Bölling ist überzeugt von der Leistungsfähigkeit der Region. „Wir sind bekannt als die Daniel Düsentriebs in Nordrhein-Westfalen. it’s OWL ist das Vorbild für gute Zusammenarbeit von Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Politik, um die Zukunft des Mittelstands zu gestalten.“  Das seien die besten Bedingungen, die Nachhaltigkeitstransformation in OWL für das ganze Land NRW vorzudenken.

Marktpotenzial von ITS, Energiesouveränität und Talente für OWL

it’s OWL Geschäftsführer Prof. Dr. Roman Dumitrescu sieht dabei Kompetenzen des Netzwerks in den Bereichen KI und Digitalisierung als wichtigen Erfolgsfaktor, um die Nachhaltigkeit von Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen zu verbessern. Das zeigen die sieben Projekte, die bisher schon auf den Weg gebracht worden sind. In den Projekten entwickeln Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam neue Anwendungen für den grünen digitalen Zwilling, die Messung von CO2- Fußabdrücken, zirkuläre Produktentstehung und nachhaltige Unternehmensstrategien.

„Intelligente Technische Systeme spielen eine Schlüsselrolle und haben dementsprechend ein hohes Marktpotential für die Nachhaltigkeitstransformation. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für OWL darüber hinaus die Energiesouveränität. Eine enge Zusammenarbeit mit den Energieversorgern und Netzbetreibern ist daher unabdingbar. Darüber hinaus müssen wir Talente halten und neue Talente in die Region holen – OWL muss als Spitzenregion für Innovation gesehen werden“, macht Dumitrescu die Stoßrichtung deutlich. Zu diesen Themenfeldern sollen Projekte entwickelt und in Abstimmung mit dem Land NRW bis Ende 2023 gestartet werden.

Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft in der Praxis – Unternehmen zeigen wie es geht

Welche Bedeutung der Energieverbrauch hat und wie die Energieeffizienz verbessert werden kann, verdeutlichte Frank Maier, Vorstand Lenze und stellvertretender Vorsitzender des Clusterboards. Durch neue Technologien sei die Energieproduktivität in den vergangenen Jahren um 50 Prozent gesteigert worden. Dieser Effizienzgewinn werde jedoch durch einen erhöhten Konsum verbraucht. Um den Energiebedarf der Zukunft decken zu könne, führe am Ausbau der regenerativen Energien  kein Weg vorbei. Dabei brauche es aber um einen Faktor vier schnellere Planung, Genehmigung, Bau und Inbetriebnahme der Anlagen. Durch Intelligente Technische Systeme können in vielen Bereichen Einsparungen erzielt werden. Ein Beispiel ist die modulare Antriebstechnik, die Lenze im it’s OWL Projekt „Intelligente Antriebstechnik für Intralogistik“ entwickelt habe. Durch drei konkreten Anwendungen können allein 121.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. „Wir brauchen viele solcher kleiner Maßnahmen. Und mit unserer Kompetenz im Bereich Intelligente Technische Systeme können wir das mit it’s OWL schaffen“, ist sich Maier sicher.

Wie Unternehmen zirkuläre Wertschöpfung umsetzen und dabei gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können, zeigte Wilhelm Mauß, Geschäftsführer der Lorenz GmbH. Das Unternehmen aus Schelklingen (Baden-Württemberg) ist Spezialist für Durchflussmessung und führender Hersteller und Anbieter von Wohnungs-, Haus- und Großwasserzählern sowie entsprechender Kommunikationstechnik und Dienstleistungen. In einem intensiven Prozess unter Einbindung aller Unternehmensbereiche ist es gelungen, zu 100% wieder verwertbare Wasserzähler zu entwickeln. Durch den neuen Ansatz konnten die Materialkosten und die Umweltbelastung erheblich gesenkt – und gleichzeitig der Umsatz und die Anzahl der Beschäftigen in großem Umfang gesteigert werden.

Hohe Dynamik und Aufbruchstimmung

it’s OWL Geschäftsführer Günter Korder zeigte sich außerordentlich zufrieden mit den Ergebnissen und blickt optimistisch in die Zukunft: „Die vielen Impulse und Diskussionen haben gezeigt, dass wir bei it’s OWL die richtige Dynamik und den gemeinsamen Willen haben, die Industrie in OstWestfalenLippe noch zukunftsfähiger zu machen und eine Modellregion für nachhaltige Wertschöpfung zu werden. Ich bin überzeugt, dass wir mit Unterstützung des Landes NRW schlagkräftige Projekte auf den Weg bringen, in denen wir neue Anwendungen entwickeln und in die Breite tragen.“

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