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Strategietagung bringt Impulse für neue Projekte
280 Vertreter aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen kamen am 6. Dezember zur 6. Strategietagung ins Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. Sie zogen eine positive Zwischenbilanz der Clusteraktivitäten und diskutierten die Umsetzung der neuen Strategie. Jürgen Wengel vom BMBF lobte it‘s OWL als hervorragendes Vorbild für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.
Prof. Jürgen Gausemeier (Vorsitzender des Clusterboards) machte deutlich, dass wir im Zeitalter der digitalen Transformation neue Denkweisen benötigen. Nur so können Unternehmen ihre Technologieführerschaft nutzen, um Wertschöpfung, Unternehmenserfolg und Beschäftigung zu sichern. Die wichtigsten Hebel dafür sind datenbasierte Dienstleistungen, Plattformökonomie, Unternehmensgründungen, die Gestaltung der Arbeitswelt und Systems Engineering. Diese sollen mit der neuen Clusterstrategie erschlossen werden.
Die Schnittstelle zum Kunden bewahren
Jörg Timmermann (Vorstandssprecher der Weidmüller Gruppe) unterstrich, dass die Unternehmen die Schnittstelle zum Kunden und Anwender bewahren müssen. Softwarelösungen werden sich zukünftig immer mehr als Kernprodukt der Unternehmen erweisen, während die Hardware im Kundennutzen zurückfällt. Die Wertschöpfung verlagert sich zunehmend auf die Phase der Nutzung der Produkte: Der Kunde wird zunehmend keine Maschinen mehr kaufen, sondern eine Produktionsleistung. Domänenwissen ist der Schlüssel dafür, sich im Wettbewerb mit Softwareanbietern zu behaupten. Mit der Zusammenarbeit im Technologie-Netzwerk it´s OWL können Unternehmen gemeinsam Lösungen für diese Herausforderungen entwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Spitzencluster sind dabei wichtige Partner. Prof. Gerhard Sagerer (Rektor der Universität Bielefeld) erläuterte, dass in den vergangenen fünf Jahren erhebliche Mittel in die Forschung auf dem Gebiet Intelligente Technische Systeme investiert wurden. Dieses Wissen wird im Cluster für die Unternehmen aufbereitet und in praxisnahen Technologien und Methoden bereitgestellt. Somit werden die Hochschulen und Forschungseinrichtungen immer mehr zum Innovationspartner der Unternehmen.
Querschnittsprojekte bieten praxisnahe Technologien und Methoden
Dass dieser Ansatz gut funktioniert, zeigen die fünf Querschnittsprojekte, die auf der Strategietagung abgeschlossen wurden. Die fünf Hochschulen und drei Fraunhofer Einrichtungen hatten in den Bereichen Selbstoptimierung, Mensch-Maschine-Interaktion, Intelligente Vernetzung, Energieeffizienz und Systems Engineering Ergebnisse aus der Forschung für die Unternehmen verfügbar gemacht.
In Fachforen präsentierten die Projektleiter neue Technologien, Anwendungsfelder und zukünftige Forschungsfragen in den jeweiligen Bereichen. Darüber hinaus wurden Innovations- und Transferprojekte vorgestellt, in die Ansätze aus dem jeweiligen Querschnittsprojekt eingeflossen sind. So zeigte beispielsweise Denios das intelligente Frühwarnsystem für Gefahrstofflager, das gemeinsam mit dem inIT der Hochschule OWL und Fraunhofer IEM entwickelt wurde. Harting und das CoR-Lab präsentierten das kollaborative Robotiksystem, das als universelle Handhabungs- sowie Montagekomponente dient und die Teil- oder Vollautomatisierung von anspruchsvollen Montageprozessen erlaubt.
Neue Ansätze für Plattformen, Startups und Arbeit 4.0
Nachmittags diskutierten die Teilnehmer Themenfelder, die in der neuen Clusterstrategie eine hohe Bedeutung haben. Dabei ging es um die Entwicklung neuer Technologiefelder wie beispielsweise IT-Security, neue Geschäftsmodelle und Startups, die Gestaltung der Arbeitswelt sowie Technologietransfer. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme und bisherigen Projektergebnissen wurden Herausforderungen und Ansätze für neue Programme und Projekte diskutiert sowie Beteiligungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Ein Leitprojekt wird sich beispielsweise damit befassen, die Erfolgspotenziale digitaler Plattformen auszuschöpfen. Dabei werden Ansätze entwickelt, wie Unternehmen den Einstieg in das Plattformgeschäft gestalten und wie sie datenbasierte Services entwickeln können. Darüber hinaus geht es um die erforderliche IT-Architektur und Infrastruktur, Veränderungen in der Unternehmensorganisation und Datensicherheit.