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Industrie 4.0 für den Mittelstand - Spitzencluster it's OWL bietet neue Lösungen auf der Hannover Messe
Berlin, 3. Februar 2015. Wie können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Wandel in der Produktionstechnik Schritt halten? Der Spitzencluster it's OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe – bietet konkrete Hilfestellungen: Mit einer einzigartigen Technologieplattform für die intelligente Produktion. Über 30 KMU aus OstWestfalenLippe haben hiervon bereits profitiert. Das hohe Geschäftspotenzial der neuen Technologien verdeutlichen erfolgreiche Unternehmensgründungen: Beispiele dafür sind Topocare, Maschinenhersteller für den Deichbau, und Krause DiMaTec, Lösungsanbieter für additive Fertigungstechnologien. Gemeinsam mit 35 weiteren Unternehmen und Forschungseinrichtungen präsentieren sie ihre Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren auf dem OWL Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2015 (Halle 16, Stand A04). Darüber hinaus bietet der Fachkongress „Industrie 4.0 in der Praxis“ am 23. und 24. April in Paderborn Unternehmen einen Überblick über konkrete Bausteine für die intelligente Produktion.
Dr.-Ing. Roman Dumitrescu (Geschäftsführer it's OWL Clustermanagement GmbH) erläutert: „Unser Alleinstellungsmerkmal sind konkrete Lösungen für Industrie 4.0. Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben gemeinsam eine Plattform mit Basistechnologien aufgebaut, die Unternehmen jetzt nutzen können. Die Resonanz des Mittelstands in OWL ist enorm.“ In 40 Transferprojekten wurden neue Technologien in den Bereichen Selbstoptimierung, Mensch-Maschine-Interaktion, Intelligente Vernetzung, Energieeffizienz und Systems Engineering in den beteiligten Unternehmen eingeführt. So hat das Unternehmen Steute aus Löhne gemeinsam mit der Universität Bielefeld im Bereich der Medizintechnik ein Kommunikations- und Visualisierungskonzept für die Produktion von Fußschaltern umgesetzt. Dadurch konnte die Benutzerfreundlichkeit und Effizienz der Fertigung erheblich gesteigert werden. Geschäftsführer Marc Stanesby: „Wir erhalten Zugang zu praxiserprobten neuen Technologien, die wir schnell und einfach einsetzen können. Für KMU wie uns bietet das Netzwerk einen großen Mehrwert und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit.“
Geschäftspotenziale für intelligente Maschinen
Durch die aktive Mitarbeit im Netzwerk it's OWL und die Nutzung der Ergebnisse der Technologieplattform können KMU das hohe Wertschöpfungspotenzial beim Einsatz von intelligenten Maschinen und Produktionsanlagen optimal für sich nutzen. So hat das Unternehmen topocare (Gütersloh) eine intelligente Deichbaumaschine entwickelt. Mit einer weltweit einzigartigen Wickeltechnik lassen sich direkt vor Ort an den von Überflutung bedrohten Flussufern und Küstenabschnitten Endlosschläuche für den Deichbau herstellen. Durch eine Prozessmodellierung konnten die einzelnen Arbeitsschritte und Akteure optimal aufeinander abgestimmt werden, um im Katastrophenfall schnell und effizient reagieren zu können. Mittels Simulationen und einer Kommunikationsplattform der Akteure werden Real- und Simulationsdaten erfasst und können so angepasst werden, dass eine fortlaufende Optimierung des Gesamtsystems ermöglicht wird. Eine weitere Erfolgsgeschichte: Das Bielefelder Unternehmen Krause DiMaTec (gegründet im Januar 2015) bietet seinen Kunden im Bereich der additiven Fertigungstechnologien eine Komplettlösung für die gesamte Prozesskette im Maschinenbau und verwandten Branchen: Von der Konzipierung über die Softwareumgebung und Arbeitsvorbereitung bis zur einbaufertigen Komponente.

37 Aussteller – Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren
In Hannover präsentieren 37 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen von it's OWL auf dem OWL Gemeinschaftsstand (Halle 16, Stand A04) neue Lösungen. Der Landmaschinenhersteller Claas demonstriert beispielsweise, wie durch eine softwaregestützte Optimierung des Ernteprozesses 50% ungenutzte Maschinenleistung erschlossen werden kann. Der Hausgerätehersteller Miele präsentiert, wie neue Methoden der „virtuellen Produktentwicklung“ angewendet werden – von der Produktidee über die Visualisierung bis zur Umsetzung in der Produktion. Forschungseinrichtungen zeigen an Demonstratoren auf, wie sie Basistechnologien für Industrie 4.0 bei Unternehmen in die Anwendung bringen. Ein Beispiel ist die SmartFactoryOWL in Lemgo, eine gemeinsame Initiative des Fraunhofer Anwendungszentrums Industrial Automation und der Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Hier werden die wichtigsten Handlungsfelder der intelligenten Fabrik, wie Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Mensch-Maschine-Interaktion unter Realbedingungen erforscht und getestet. Das wandlungsfähige Montagesystem ist sowohl mechatronisch als auch automatisierungs-/softwareseitig konsequent modularisiert. Welche Auswirkungen die vierte industrielle Revolution auf die Arbeitswelt haben wird, präsentiert das Fortschrittskolleg Industrie Arbeit 4.0.
Kongress „Industrie 4.0 für die Praxis“
Einen Bestandsaufnahme und einen Überblick über aktuelle, anwendungsorientierte Forschungsergebnisse gibt der Kongress „Industrie 4.0 für die Praxis“ am 23. und 24. April im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn. Fachleute aus der Industrie präsentieren ihre Ergebnisse aus den Projekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) im Kontext Industrie 4.0. Der Kongress richtet sich an Experten aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Deutschland. Veranstalter ist der Spitzencluster it's OWL in Kooperation mit dem BMBF und weiteren Partnern. www.its-owl.de/kongress