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Digitalisierung bietet große Chancen für Wachstum und Beschäftigung - Veranstaltungsreihe solutions startet mit mehr als 30 Veranstaltungen
Bielefeld, 24. August 2015. Wie werden sich die Digitalisierung und Industrie 4.0 auf die Arbeitsbedingungen und die Anforderungsprofile von Beschäftigten auswirken? Und was können Unternehmen tun, um sich frühzeitig auf diese Veränderungen einzustellen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des solutions-Eröffnungsempfangs der OstWestfalenLippe GmbH, zu dem am Montag rund 120 Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft in den CITEC Forschungsbau der Universität Bielefeld kamen. Die Veranstaltung war Auftakt der Veranstaltungsreihe solutions, bei der Unternehmen und Forschungseinrichtungen neue Technologien, Lösungen und Forschungsansätze aufzeigen. In den 28 Veranstaltungen bis Anfang Dezember geht es beispielsweise um selbstkorrigierende Fertigung, Vernetzung von Maschinen, intuitive Bedienung, Energieeffizienz und intelligente Gebäude.
„Die zunehmende Digitalisierung bietet Unternehmen in OWL hervorragende Perspektiven und ist der Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Im Spitzencluster it's OWL erarbeiten wir Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren, die Unternehmen nutzen können. Diese wollen wir nun auch auf andere Anwendungsfelder übertragen, wie beispielsweise Energie, Gebäude, Lebensmittel und Gesundheit. In den solutions-Veranstaltungen können sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen über neue Entwicklungen informieren, Erfahrungen austauschen und Kon-takte knüpfen“, betont Herbert Weber (Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH).

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen und die Anforderungsprofile der Beschäftigten sind vielfach noch unklar. Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, mahnte in seiner Begrüßung, die Beschäftigten bei den Veränderungen mitzunehmen: „Viele werden von den Möglichkeiten der Arbeitswelt 4.0 fasziniert sein. Intelligenz darf sich aber nicht auf die technischen Systeme beschränken und auf kurzfristig hohen Output – das würde das Risiko von Fehlinvestitionen erhöhen. Intelligenz ist auch im Umgang mit dem „Faktor Mensch“ gefragt, denn wirtschaftlicher Erfolg ist nur möglich, wenn die Arbeitenden sich auch unter ganz neuen technischen Bedingungen mit ihrer Arbeit identifizieren.“
Anknüpfungspunkte dafür liefert das NRW Fortschrittskolleg „Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten“ der Universitäten Bielefeld und Paderborn. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Informatik, Maschinenbau, Robotik, Soziologie, Psychologie und Wirtschaftspädagogik erforschen die veränderte Rolle des Menschen. Prof. Dr. Gregor Engels von der Universität Paderborn und Sprecher des Fortschrittskollegs erläutert: „Gemeinsam mit Unternehmen aus der Region wollen wir Lösungen entwickeln, wie wir den Wandel in der Arbeitswelt in OWL aktiv gestalten. Dabei geht es beispielsweise darum, die Rolle der Beschäftigten in mehr und mehr digitalisierten Geschäftsprozessen zu untersuchen, Berührungsängste mit neuen Technologien abzubauen, die Partizipation zu erhöhen und die Veränderungen von Berufsbildern und Qualifizierungsanforderungen zu ermitteln.“
Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen wollen das Thema Arbeit 4.0 in OWL gemeinsam angehen. Der DGB und die IG Metall haben beispielsweise das Programm „NRW 2020 – Gute Arbeit, Nachhaltige Entwicklung“ aufgelegt. Der Spitzencluster it's OWL bietet ein Qualifizierungsprogramm für Ingenieure und Techniker mit langjähriger Berufserfahrung. Die Netzwerke OWL Maschinenbau und InnoZent OWL untersuchen in Projekten die Chancen und Risiken für kleine und mittlere Unternehmen.
Das solutions-Programm, das von der OstWestfalenLippe GmbH koordiniert wird, läuft bis zum 3. Dezember. Veranstalter sind Brancheninitiativen, Kammern, Hochschulen, Wirtschaftsförderungseinrichtungen und weitere Organisationen. Die Workshops, Kongresse und Messen richten sich Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahe Organisationen. Das solutions-Programm 2015 gibt es unter www.solutions-owl.de.