Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus

Mensch. Industrie. Morgen.

Wie wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Wie können Unternehmen neue Technologien einsetzen, um ihre Beschäftigten zu entlasten und zudem ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern? Und wie können Beschäftigte auf den Wandel eigentlich vorbereitet werden? Antworten auf diese Fragen liefert das Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus.

Im Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus entwickeln Hochschulen und Unternehmen aus OstWestfalenLippe gemeinsam mit der IG Metall Ansätze für die Einführung von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt, beispielsweise im Hinblick auf die Arbeitsplatzgestaltung und die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen. In acht Leuchtturmprojekten erproben Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Verbund mit Gewerkschaftspartner:innen konkrete Lösungen, in denen KI-Technologien für unterschiedliche Anwendungsfelder verfügbar gemacht werden. Hierbei werden die Bereiche Mensch, Technik und Organisation gleichermaßen berücksichtigt.

Auf der Hannover Messe: Bessere Ergonomie am Arbeitsplatz dank Motion Capture 

Wie können industrielle Produktionsprozesse ergonomischer gestaltet werden? Wie können Beschäftigte dadurch entlastet und in ihrer Arbeit unterstützt werden? An einem Demonstrator der Fachhochschule Bielefeld können Messebesucher erleben, wie die Ergonomie an industriellen Arbeitsplätzen durch Motion Capture analysiert und mithilfe Künstlicher Intelligenz optimiert wird.

Schon lange beschäftigen sich Expert:innen mit der menschlichen Ergonomie – häufig jedoch in alltäglichen Situationen und weniger Momenten besonderer Belastung wie sie beispielsweise in der Montage auftreten können. Im Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus forscht das Center for Applied Data Science der Fachhochschule Bielefeld an dem Thema Ergonomie am Arbeitsplatz und hat dazu einen Demonstrator entwickelt: Mithilfe von Motion-Capture werden Bewegungsabläufe an einem Handarbeitsplatz analysiert. 17 Sensoren, die an einem speziellen Anzug befestigt sind, bestimmen dabei die präzise Position jedes Körperteils, sodass ein virtuelles Modell des Menschen, seiner Haltung und seiner Bewegungsabläufe entsteht. Dank der Sensorik sind die Forschenden nicht auf Kameras angewiesen und deshalb auch nicht räumlich in den Bewegungen gebunden. Mit diesem Modell sind ergonomische Messungen ohne Unterbrechungen oder räumliche Begrenzungen, die Kameraaufnahmen mit sich bringen würden, möglich. Sind die Daten einmal erfasst, werden sie auf dem Data Analytics Cluster des Center for Applied Data Science analysiert. Die KI lernt dabei typische Bewegungen von Menschen kennen und kann Körperpositionen prognostizieren, sodass ergonomische Untersuchungen aufwandsärmer und damit kostengünstiger möglich sind.

Durch Motion Capture und KI-Lösungen ist es möglich, neue Erkenntnisse über ergonomische Arbeitsplätze zu gewinnen und die Arbeitsbedingungen somit zu verbessern. Im Kompetenzzentrum werden die Ergebnisse und Lösungen kleinen und mittleren Unternehmen zugänglich gemacht.